"Durch nachhaltiges Reisen allein können wir den Klimawandel zwar nicht stoppen, aber es muss ein Umdenken stattfinden" - Klimaforscher Johannes Orphal
Die schlechte Nachricht zuerst (du kennst sie schon): Unsere Reiselust hat ihren Preis. Klimawandel und Raubbau an der Natur gehören zu den großen Folgen des Tourismus, u.a. durch relativ günstige Flugtickets. Die gute Nachricht: Du kannst aber auch klimafreundlich Urlaub machen. Stichwort: Camping. Das geht, wenn du willst, sogar klimaneutral - mit einem CO₂-Ausstoß von 0. Ja, Null!
Klar ist: Je näher das Reiseziel an deinem Wohnort liegt, desto besser. Auf kurzen Wegen fallen natürlich auch weniger CO₂-Emissionen an. Ebenfalls gilt: Je länger du an einem Reiseziel bleibst, desto besser. Ist logisch, oder?!
“Camping ist schon immer eine der naturverträglichsten Urlaubsformen und ist CO2-arm im Vergleich zu anderen Urlaubsformen. Am besten ist die Bilanz auf einem Eco-Campingplatz, darunter gibt es sogar schon welche, die bereits klimaneutral sind” sagt Wolfgang Pfrommer, Geschäftsführer von Ecocamping e.V., im NOWU-Interview. Auf solchen Campingplätzen werden z.B. Strom und Wärme mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage erzeugt. Um das Abwasser nicht zu verunreinigen, sollen dort ausschließliche biologische Pflege- und Reinigungsmittel benutzt werden. Der Unterschied zwischen “normalem” Camping und Eco-Camping ist spürbar: Statt 3,9 kg CO₂ pro Übernachtung sind es auf einem Eco-Platz nur 2,0 kg. Und es geht noch mehr: Wenn du, statt mit dem Caravan oder Auto, mit dem Fahrrad anreist und dann im Zelt schläfst, verursachst du gar keine Emissionen. Niente! Bikepacking nennt sich das - und ist gerade sowieso voll im Trend.
Camping ist also eine super Sache fürs Klima und die Umwelt. Die Camping-Pros unter euch wissen aber natürlich: Nicht jede:r kann sich dafür begeistern. Wir räumen mit den größten Vorurteilen auf:
Falls Camping trotzdem nichts für dich ist, erfährst du in diesem Artikel auf NOWU etwas über Ökotourismus.
Für alle, die es ausprobiert haben und doch lieber ins Hotel möchten, gibt es in diesem Artikel auf NOWU Tipps für nachhaltiges Reisen.
“Es gibt eine Diversifizierung beim Camping” sagt Wolfgang Pfrommer. Heißt: Wer Campen will, hat immer mehr Möglichkeiten. Es gibt inzwischen Zelte mit Badezimmer, Glamping (das ist eine Mischform aus Glamour und Camping) und E-Wohnmobile. Aber: Die Tourismusbranche hat vor allem den Trend zum Campen als naturnahe und klimaschonende Urlaubsform im Blick, denn das ist den Menschen bei ihrer Urlaubsplanung immer wichtiger.
Ökotest
Ecocamping e.V.
UNWTO
Tagesschau
Global Sustainable Tourism Control
Deutscher Tourismusverband
Autorin: Nadia Hanna