Zwischen 30 und 40% aller Abfälle von Privathaushalten sind Biomüll (also pflanzliche Küchen- und Gartenabfälle). Und dieser wird häufig fälschlicherweise in die Restmülltonne geworfen: Von allen Abfällen, die im Restmüll landen, obwohl sie dort nicht hingehören, machen Bioabfälle mit 39% den Großteil aus!
Das heißt, dass diese ganzen Stoffe verbrannt werden (und somit CO2 ausstoßen) oder auf einer Müllhalde landen (wo sie verrotten und Methan produzieren - eines der schädlichsten Treibhausgase überhaupt). Dabei kann Biomüll wunderbar wiederverwertet werden und einen wahren Schatz entstehen lassen: Kompost.
Wenn du noch nicht viel über Kompost weisst oder denkst, dass das nur etwas für Leute mit Garten ist: Wir erklären dir alles, was du wissen musst, um die Kunst des Kompostierens zu meistern und deinen Mülleimer zu erleichtern!
Erstmal die Basics: Kompost ist ein Haufen organischer Müll, der zersetzt und in sehr nährstoffreiche Erde umgewandelt wird.
Das ist deshalb so cool, weil aus unbrauchbaren Abfällen wieder etwas “Wertvolles” entsteht. Effizient und umweltfreundlich!
Der Planet und deine Pflanzen freuen sich: Kompost ist ein 100% natürlicher und 100% kostenloser, hochwertiger Dünger (der Boden wird es dir danken!)
Es gibt viele verschiedene Methoden, den Biomüll zu kompostieren. Da ist bestimmt auch etwas für dich dabei (jep, auch, wenn du keinen Garten hast und z.B. mitten in der Stadt im 10. Stock wohnst)!
Schwierigkeitsgrad: easy peasy
Geeignet für: Gärten oder andere freie Flächen
Tutorial:
Schwierigkeitsgrad: mittel
Geeignet für: Gärten oder andere freie Flächen
Die beliebteste Variante ist das Kompostieren in einem Behälter ohne Boden, sodass der Kompost mit der Bodenerde im Kontakt ist. Der Behälter sollte nicht nur von oben geöffnet werden können (um Abfälle hineinzuwerfen), sondern auch an den Seiten, um den “reifen” Kompost entnehmen zu können.
Tutorial:
Schwierigkeitsgrad: einfach bis mittel (kommt auf die Nachbar:innen an ;)
Geeignet für: Wohnungen ohne Garten (mit Innenhof oder ähnlichem)
Wenn du in der Stadt wohnst und deine Nachbar:innen auch Lust auf weniger Müll haben, ist diese Methode ideal für dich. Der Biomüll aus euren Haushalten wird in einem gemeinsamen Kompost gesammelt. Es sollte sich aber mindestens eine Person regelmäßig um den Kompost kümmern - dabei kann man sich ja gut abwechseln.
Tutorial:
Schwierigkeitsgrad: einfach bis mittel
Geeignet für: Wohnungen ohne Garten
Auch wenn du deine Nachbarschaft nicht von einem Gemeinschaftskompost überzeugen konntest (oder es bei eurem Wohngebäude einfach nicht möglich ist), musst du den Traum vom eigenen Kompost nicht aufgeben! Es gibt verschiedene Möglichkeiten, trotzdem welchen herzustellen - zum Beispiel mit einer Wurmkiste, die du dir in die Wohnung stellst. Keine Sorge: Wenn man es richtig macht, ist diese Methode sauber und stinkt auch nicht. Und noch ein Vorteil: Du kriegst viele neue Mitbewohner:innen (oder Haustiere?) !
Tutorial:
Schwierigkeitsgrad: einfach
Geeignet für: Wohnungen ohne Garten
Du findest Würmer eklig? Zuerst einmal liegst du völlig falsch, denn sie sind echt niedlich! Und super gut für den Planeten! Aber weil du es bist, haben wir noch eine weitere Methode für dich (die ebenfalls ohne Garten funktioniert): Bokashi - eine japanische Technik zur Fermentation. Diese unterscheidet sich vom Prinzip des Kompostierens, da die Organismen, die den Biomüll zersetzen, anaerob arbeiten, also ohne Sauerstoff!
Tutorial:
Nachdem du die beste Methode für dich gefunden hast, kannst du zur Tat schreiten. Ein paar Kleinigkeiten gibt es noch zu beachten:
In den klassischen Kompost darf (egal, ob Haufen, im Behälter, dein eigener oder ein gemeinschaftlicher):
In die Wurmkiste darf (fast alles, aber nicht ganz, denn Würmer sind wohl Feinschmecker und essen nicht jedes Obst und Gemüse):
In den Bokashi darf eigentlich alles, was du in deiner Küche an Biomüll anfällt, sonst nichts!
Um qualitativ hochwertige Komposterde zu gewinnen, die möglichst wenig Treibhausgase beim Fäulnisprozess ausstößt, gibt es noch ein paar Regeln.
Man kann alle bisher genannten Abfällen grob in zwei Kategorien unterteilen:
Im Kompost muss ihr Verhältnis gut ausgeglichen sein!
Damit der Zersetzungsprozess optimal verläuft, sollten die Stücke nicht zu groß sein (vor allem bei festem Abfall) → diesen Abfall besser zerkleinert in deinen Kompost geben!
Damit dein Biomüll gut kompostieren kann, benötigt er Sauerstoff (der Bokashi natürlich nicht). Deshalb ist es wichtig, dass ein Behälter-Kompost gut belüftet wird, indem man ihn regelmäßig auflockert.
Dein Kompost sollte etwas feucht sein, aber nicht zu sehr. Wie du herausfindets, ob die optimale Feuchtigkeit herrscht? Na indem du eine handvoll Kompost nimmst (mmh) und ihn in der Hand zusammendrückst.
Es ist soweit, in den untersten Schichten des Haufens hat sich bereits Komposterde gebildet (das kann je nach Kompost-Art 2 Monate bis 2 Jahre dauern)!
Die Erde kannst du nun: